“Wir wollen die Menschen hier vertreten – nicht einer Partei dienen“
Zur Gemeinderatswahl am 9. Juni hat sich eine neue Liste formiert. Sie nennt sich „Bürgerstimme Schorndorf“, und ihr Hauptanliegen ist, die Menschen der Stadt mit ihren Anliegen im Gemeinderat zu vertreten und nicht die Interessen einer Partei.
„Parteipolitik hat in einer Stadt nichts verloren“, sagt Brigitte Aldinger, die diese Liste initiiert hat und auf Platz 1 kandidiert. Sie ist in Schorndorf keine Unbekannte. Auf einem Bauernhof in Mannshaupten aufgewachsen, arbeitet sie inzwischen deutschlandweit für ein Unternehmen, das viel in staatlichen Einrichtungen, tätig ist.
Die 59-jährige Diplom-Finanzwirtin (FH) bewarb sich 2021 für das Oberbürgermeisteramt, um ihr Fachwissen zum Abbau des Schuldenbergs der Stadt einzusetzen. „Es wird oft vergessen, dass die Steuergelder von den Menschen hart erarbeitet werden“, sagt sie. „Nirgends in Europa ist die Steuerbelastung so hoch wie bei uns.“ Da sei es eine Frage des Anstands, dass auch Kommunen mit diesem Geld, das ihnen anvertraut wird, verantwortungsvoll auch unter Betrachtung für künftige Generationen, umgehen.
Dieses Geld ist gedacht für Aufgaben, die der einzelne allein nicht bewerkstelligen kann, wie zum Beispiel Schlaglöcher in Straßen beseitigen, Kinderbetreuungsplätze schaffen, Sporthallen und Begegnungsstätten zu unterhalten.
Gemeinsam die beste Lösung suchen für alle Aufgaben, die in der Kommune anfallen, ist das oberste Ziel im Gemeinderat. Wer jedoch (s)eine Partei über die Interessen der Bevölkerung stellt, enttäuscht diejenigen, die ihn gewählt haben. Wer möglicherweise aus Gründen der Partei-Ideologie mit Vertretern anderer Fraktionen nicht verhandeln kann, müsse noch an seinem Demokratieverständnis arbeiten.
Schorndorf ist extrem hoch verschuldet. Es reicht nicht, dass die Verwaltung immer nur vom Sparen spricht, aber sich selbst heimlich neue Personalstellen und Beförderungen schafft, für eigene Lieblingsprojekte das Geld lockerer sitzen hat, dafür den Bürgern immer tiefer in die Tasche greift wie bei Gebühren und Hallenbad-Eintrittspreisen.
Wichtiges Thema ist für die Kandidaten dieser Liste auch die Windkraft. Sie wollen die Natur nicht zerstören für eine fragwürdige Technik, durch die Wälder zerstört werden, indem breite Schneisen in den Wald und Unmengen von Beton in Fundamente gegossen werden – für ein Windrad, das nach 20 Jahren, wenn die Subventionen auslaufen, nicht weiter betrieben wird. Und wenn es schlecht läuft, meldet der Betreiber Insolvenz an, so dass die Entsorgung des Sondermülls und die Renaturierung an der Kommune hängenbleibt, auf deren Grund und Boden es errichtet wurde.
Auf der Bürgerstimme-Liste kandidieren 12 weitere Personen, denen es ebenfalls wichtig ist, dass im Gemeinderat gute Lösungen nicht durch Partei-Interessen verhindert werden.
Sie alle sind, so Aldinger, „Menschen mit viel Lebenserfahrung und gesundem Menschenverstand“, wie beispielsweise eine Altenpflegerin, ein Unternehmer, eine alleinerziehende Mutter mit Migrationshintergrund, und mit Hans Thomas Laube ein Mann, der zu DDR-Zeiten im Gefängnis saß, weil er dort friedliche und freiheitliche Werte vertreten hat.